© Annette Koroll
Vorstand Karl Schlecht Stiftung, Aichtal
Das erste Gespräch mit dem aed war im Dezember 2012. Sie mussten sich schnell entscheiden, ob Sie unseren Nachwuchswettbewerb „neuland“ unterstützen. Hat Sie die aed Idee spontan
angesprochen?
Ja, die Idee hat mich gleich angesprochen. Die Außenwirkung im Bereich Design, Architektur und Ingenieurwesen ist wichtig für die Region Stuttgart und damit auch ein „Motor“ für die Wirtschaft in
Baden-Württemberg.
Bevor Sie den Vorstand in der Stiftung Ihres Vaters übernommen haben, waren Sie Anwältin für Baurechtsfragen. Welche Rolle spielt diese Erfahrung für Sie?
Die Bereiche Architektur und Bauwesen sind mir durch meine Anwaltstätigkeit sehr vertraut. Darüber hinaus befasse ich mich schon seit vielen Jahren leidenschaftlich mit Design und Architektur und hatte daher von Anbeginn eine besondere Affinität zum aed Nachwuchswettbewerb.
Ihr Vater, Karl Schlecht, hat mit seinen Erfindungen den Hochhausbau revolutioniert. Glauben Sie, dass es solche Unternehmerpersönlichkeiten in der Zukunft noch geben wird?
Mit Sicherheit wird es solche Unternehmerpersönlichkeiten auch in Zukunft geben. Der Nachwuchswettbewerb zeigt, dass es viele junge Menschen gibt, die kreativ und innovativ denken. Allerdings ist die heutige Zeit schnelllebiger und der Innovationsdruck sicher größer als noch vor 30 oder 40 Jahren.
Der Nachwuchswettbewerb des aed liegt bei der Karl Schlecht Stiftung im Förderbereich Kultur. Sehen Sie gute Gestaltung als Kulturbeitrag – als Beitrag zur angewandten Kunst?
Ja, auch im Urheberrecht ist Design als Teil „angewandter Kunst“ geschützt. Gute Gestaltung sehe ich auf jeden Fall als Kulturbeitrag.
Ihr Wunsch für den Wettbewerb war es, dass dieser neben Innovation, Funktion und Ästhetik auch Nachhaltigkeitskriterien bewerten soll. Warum war Ihnen dieser
Aspekt so wichtig?
Die Umsetzbarkeit sollte bei Gestaltungsarbeiten immer im Vordergrund stehen. Dies setzt heutzutage ökonomische und ökologische Qualitäten voraus. Unser Ziel ist es, dass die aufgezeigten Ideen auch Realität werden können.
Sie waren Mitglied der 18-köpfigen Jury. Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Beeindruckt hat mich die Vielzahl qualitativ hochwertiger Einreichungen und darüber hinaus die Professionalität der renommierten Jury bei der Auswahl der Preisträger.
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The first discussion with the aed took place in December 2012. You had to make a quick decision, whether to support our “neuland” talent competition. Did the aed’s idea immediately appeal to you?
Yes, the idea appealed to me immediately. The visibility of Stuttgart as a creative space in design, architecture and engineering is important for the region and, thus, also a "motor" for the economy in Baden-Württemberg.
Before you took over the board of your father’s foundation, you were a lawyer for construction law issues. Which importance does this experience have for you?
The areas of architecture and construction are very familiar to me through my work as a lawyer. Moreover, I have been very passionate about design and architecture for many years and therefore had a special affinity for the aed’s young talent competition from the beginning.
Your father, Karl Schlecht, has revolutionized high-rise construction with his inventions. Do you think that there will still be such entrepreneurial personalities in the future?
Surely there will still be those entrepreneurial personalities in the future. The talent competition shows that there are many young people who think creatively and innovatively. However, nowadays, everything has become faster and the pressure to innovate is certainly greater today than 30 or 40 years ago.
You are promoting the aed’s talent competition for young designers as part of the Karl Schlecht Foundation‘s Culture programme. Do you view good design as a cultural contribution – a contribution of applied art?
Yes, design is protected as part of an "applied art" in the copyright. In my opinion, good design is definitely a cultural contribution.
Your desire for this competition was that, in addition to innovation, functionality and aesthetics, sustainability criteria should also be assessed. Why was this aspect so important to you?
Feasibility should always be paramount in design work. Nowadays that presupposes economic and ecological qualities. Our goal is that the ideas demonstrated can also become reality.
You were one of a jury of 18 people. What made the greatest impression on you?
I was impressed by the great number of high-quality submissions, and also by the professionalism of the prestigious jury in selecting the winner.